Freiwillige Feuerwehr

Rosche-Prielip

 

Am Anfang stand der Löscheimer

 

Rosche. Am 10. Mai 1886 trafen sich 27 beherzte und verantwortungsbewusste Männer im Gasthaus Niebuhr in Rosche zu Gründung der „Freiwilligen Feuerlösch- und Rettungsschar zu Rosche und Prielip“. Sie hatte den Zweck, bei Feuersgefahr in den beiden Ortschaften (Prielip war damals noch nicht eingemeindet) und deren nächster Umgebung tätige Hilfe zu leisten.

 

Die Einsätze sahen damals allerdings anders aus als heute. Als Signal für Feuer blies der Hornist dreimal laut in sein Horn. Die Ausrüstung bestand u.a. aus einer dicken Feuerwehr-Wolljacke und einem Lederhelm mit goldenem Kamm in der Mitte, die auch heute noch von der „Pumpergruppe“ bei Vorführungen getragen werden. Damals wurde die Handdruckspritze noch von Pferden -oder von Hand- gezogen. Das Tätigkeitsgebiet der Wehr betrug in den ersten Jahren nach der Gründung über 20 km und griff bis in den damaligen Landkreis Lüchow hinein. Von den ausgesetzten Prämien der Brandkasse war es möglich sich eine Handdruck-/ Abprotzspritze (einachsig 2 Räder) anzuschaffen. Mit gutem Spritzen- und Schlauchmaterial gehörte die Wehr bald zu den schlagkräftigsten ihrer Zeit.

 

Neben der Brandbekämpfung wird die Wehr heute zu einer Vielzahl von Hilfeleistungen bei Fahrzeugunfällen angefordert. Aktuell erfolgt die Alarmierung über digitale Funkmeldeempfänger. Für die Einsätze stehen ein Einsatzleitfahrzeug (ELW 1), ein Tanklöschfahrzeug (TLF 4000 mit 5.000 l Wasser und 500 l Schaummittel), ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF 10-10 mit besonderem technischen Gerät zur Hilfeleistung, 1000 l Wasser und 200 l Schaummittel) und ein Mannschaftstransportfahrzeug (MTW) zur Verfügung. Durchschnittlich werden jährlich 30 Einsätze (12 Brände, 18 Hilfeleistungen) freiwillig und unentgeltlich von den Kameraden abgearbeitet. Sie stellen ihre Freizeit für die Sicherheit der Bürger zur Verfügung. Aufgrund der Technisierung und der Verantwortung die jeder Feuerwehrmann trägt, sind hohes Engagement und Fachwissen nötig. Hierzu wird regelmäßig geübt und an Aus- und Fortbildungen auf Orts-, Kreis- und Landesebene teilgenommen.

 

Zurzeit hat die Wehr 114 Mitglieder: 58 Aktive, 38 Senioren, 10 Jugendfeuerwehr, 8 Kinderfeuerwehr dazu kommen 122 Förderer. Der Spielbetrieb des Spielmannszuges wurde leider Ende 2015 eingestellt. Seit 2004 ist Gerhard Schulze Ortsbrandmeister. Die anderen Wehrführer seien hier auch genannt: Friedrich Luther (1886 bis 1906), Wilhelm Plumhoff (1906 bis 1928), Friedrich Schulz, Prielip (1928 bis 1949), Heinrich Heuer (1949 bis 1955), Paul Garz (1955 bis 1967), Karl-Wilhelm Plumhoff sen. (1967 bis 1973), Gerhard Schulz, Prielip (1973 bis 1991), Karl-Wilhelm Plumhoff jun. (1992 bis 2001) und Wilfried Burmester, Prielip (2001 bis 2003).

 

Bei der Feuerwehr besteht derzeit noch keine Gefahr bei der Verfügbarkeit zum Einsatz. Die Aufgaben müssen jedoch von immer weniger Aktiven gemeistert werden. Der demografische Wandel, hohe Anforderungen an den Beruf, fehlende Arbeitsplätze in unmittelbarer Nähe und mangelnde Bereitschaft bei den jungen Bürgen zum Ehrenamt tragen trotz intensiver Jugendarbeit erheblich zum Mitgliederschwund bei. Doch wer heute nicht vorsorgt, der wird Probleme bei der Verfügbarkeit der Feuerwehren in der Zukunft haben - und damit wäre dann die Sicherheit der Bürger gefährdet. Das System der freiwilligen Feuerwehren in Deutschland ist ein Sicherheitskonzept, das weltweit seinesgleichen sucht. Um dieses nicht zu gefährden, heißt es, die Förderung des Ehrenamtes und den Ausbau der Ausbildung zu gewährleisten. Aber auch die moderne Ausrüstung, die Nachwuchsgewinnung und die Öffentlich-keitsarbeit werden über den Bestand der Feuerwehren entscheiden.